Die Glocken von St. Jakobus Schönberg

Die St. Jakobus-Kirche wurde im Jahr 1901 mit einem 3er-Geläut vom Glockengießer Philipp Heller aus Rothenburg ob der Tauber geweiht. Die Glockenenteignungen der beiden Weltkriege (1917 und 1942) vernichteten dieses Geläut vollständig. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges beschaffte sich die Kirchengemeinde zwei Eisenhartgussglocken (420 kg, Tonlage: fis1 und 240 kg, Tonlage: a1) von der Gießerei Schilling & Lattermann, Apolda. Im Jahr 1947 gegossen, läuteten diese bis 2014 bzw. 2017. Sie mussten wegen erheblicher Korrosion stillgelegt werden und sind nun im Kirchgarten zur Erinnerung aufgestellt.

Der Klang dieser Glocken ist auf der CD „Klangvielfalt Schönberg“ dokumentiert.

Seit der letzten Glockenweihe am 3. Dezember 2017 erklingt im Turm der St. Jakobus-Kirche in Schönberg ein 6er-Geläut. Es setzt sich aus drei neuen und drei alten Glocken zusammen. Die letzteren sind verbliebene Erbstücke von insgesamt 11 Kirchenglocken aus fast 450 Jahren. Als Festgeläut sind alle Glocken zusammen an den hohen Feiertagen und jeden Samstag um 14 Uhr zu hören.

„Zwölfuhrläuten. Schönberg in Mittelfranken“ Ein Radiobeitrag von Regina Fanderl im Bayerischen Rundfunk.

Einen auführlichen Artikel zur Geschichte der Schönberger Glocken finden Sie in der „Fundgrube“, 50. Jahrgang, 2017, Ausgabe 1, Seiten 5–9.

Die tontiefste Glocke trägt als Inschrift das Versöhnungsgebet von Coventry. Es entstand nach dem deutschen Luftangriff auf die englische Stadt im Jahr 1940. Diese Grausamkeit des Krieges bekam auch unser Dorf in der Bombennacht vom 30. auf den 31. März 1944 durch britische Bomber zu spüren. In der zerstörten Kathedrale von Coventry wurde das Nagelkreuz zusammengefügt. Es wurde zum Symbol der Versöhnung unter den Völkern und ziert in diesem Gedanken auch unsere Friedensglocke.

Alleine erklingt sie nur zum Sterbeläuten und am Karfreitag.

"Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.
Den Hass, der Rasse von Rasse trennt,Volk von Volk, Klasse von Klasse - Vater, vergib. Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist - Vater, vergib. Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet - Vater, vergib. Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen - Vater, vergib. Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge - Vater, vergib. Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht - Vater, vergib. Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott - Vater, vergib.
Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Jesus Christus."

 Friedensglocke

 

Bronze | Gewicht: 648 kg | Schlagton: gis1
gegossen am 6. Oktober 2017 in der Glocken- und Kunstgießerei Rincker, Sinn/Hessen

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